Die Ehe ist eine Brücke, die täglich neu gebaut werden muss .

Ehe

„Ich nehme dich an als meinen Mann / als meine Frau. Ich verspreche dir die Treue in guten und bösen Tagen, in Gesundheit und Krankheit, bis der Tod uns scheidet. Ich will dich lieben, achten und ehren alle Tage meines Lebens.“
Dieses Versprechen geben sich Paare vor dem Traualtar, wenn sie spüren, dass die Qualität ihrer Beziehung eine neue Stufe erreicht hat.

Wenn sich ein Mann und eine Frau öffentlich so in der Kirche zueinander bekennt, dann sprechen wir von einem heilmachenden Zeichen, von einem Sakrament. Im Sakrament der Ehe wird für die Kirche folgendes sichtbar: So wie sich Mann und Frau verhalten, so verhält sich Gott zu uns Menschen. Er will uns, umwirbt uns, liebt uns – so wie die Partner sich umwerben und lieben.

 

„In dieser entscheidenden Stunde nicht allein …“
Paare, die heiraten und die eine Familie gründen möchten, sind bereit eine große Verantwortung zu übernehmen. Diese Aufgabe können zwei Menschen, auch wenn sie sich noch so sehr lieben und bemühen, nicht allein bewältigen.

Was sich die Partner bei der Hochzeit versprechen, gilt es im Alltag und ein Leben lang einzulösen. Dazu brauchen sie Beistand. Im Sakrament der Ehe wird dieser Beistand zugesagt: „Gott ist bei euch. Er ist der Gott des Lebens und der Liebe.“ Wer kirchlich heiratet, stellt sich als Ehepaar in die Gemeinschaft der Kirche, und zwar als Abbild der Liebe zwischen Jesus und der Kirche. Deshalb wird die Ehe auch als kleinste aber wahre Einzelkirche verstanden und ist nicht mit der Hochzeit zu verwechseln. Bei ihr beginnt nämlich das Sakrament, das bis zum Tod, Tag für Tag eingelöst werden will.

Was bedeutet das Sakrament der Ehe?

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Wer spendet das Ehesakrament

„Sind Sie hierher gekommen, um nach reiflicher Überlegung und aus freiem Entschluss den Bund der Ehe zu schließen?“

Sich einander das Sakrament der Ehe zu schenken fordert im Vorfeld eine klare Entscheidung. Wer eine Beziehung lebt, investiert viel an Kraft, Zeit, Energie, Kreativität und Liebe. Wer sich verbindlich auf eine Partnerschaft einlässt, darf dies auch vom Partner bzw. von der Partnerin einfordern.

Treten Braut und Bräutigam vor den Traualtar, so bringen sie damit zum Ausdruck, dass sie diese Entscheidung füreinander und für einen gemeinsamen Lebensweg getroffen haben. Gleichzeitig bringen sie damit zum Ausdruck, dass sie sich gegen alle anderen Möglichkeiten entschieden haben. Auf den ersten Blick ist es paradox, aber gerade diese Verbindlichkeit schenkt den Partnern in der Ehe den nötigen Freiraum, sich nicht nur den schönen, sondern auch den unangenehmen und schwierigen Fragen der Partnerschaft zu stellen und Auseinandersetzungen zu wagen.

Braut und Bräutigam schenken sich einander das Sakrament der Ehe. Ein Priester assistiert nur bei der Eheschließung. Damit ist die Ehe das einzige Sakrament, das nicht von einem Diakon, Priester oder Bischof gespendet wird.

Das Eheversprechen - Wort geben und Wort halten!

„Ich will dich lieben, achten und ehren, alle Tage des Lebens!“
Im Gegensatz zu gesellschaftlichen Tendenzen, die ständige Flexibilität und Veränderungsbereitschaft von Menschen verlangen, ist die Ehe auf Verlässlichkeit, Treue und lebenslange Dauer angelegt. Die Partner nehmen sich mit allen Licht- und Schattenseiten an. Sie nehmen sich bei der Eheschließung gegenseitig selber in die Pflicht und sagen Ja zu viel Unbekanntem und zu nicht vorhersehbaren Entwicklungen. Die Gestaltung ihrer Beziehung wird die wichtigste gemeinsame Aufgabe in ihrem Leben.

Eigene Lebensziele und Entscheidungen müssen immer auch im Hinblick auf die Konsequenzen für den Partner bedacht werden. Das schränkt beide in ihren Wahlmöglichkeiten ein, eröffnet ihrem Handeln und ihren Entscheidungen aber gleichzeitig einen Rahmen und eine Perspektive, in denen Mögliches Wirklichkeit werden kann.

Anders ausgedrückt: Wo Ehepartner ihr Leben gemeinsam gestalten, wo sie sich bemühen, einander ernst zu nehmen, wo sie versuchen, Probleme gemeinsam zu lösen, wo sie versuchen, einander das Leben zur Freude zu machen, verwirklichen sie im Alltag, was sie sich bei ihrer Hochzeit versprochen haben – das meint Sakrament.

Die Kirche gilt als verklemmt, als Spaßbremse und als Verurteilerin aller körperlichen Freunden. Doch ist das wirklich so?

Papst Franziskus schriebt: „Sexualität gehört zum Wesen des Menschen und dient der menschlichen Freude.“

Fragen wir einmal anders: Warum hat es Gott wohl gefallen, uns mit weicher Haut, runden Brüsten, festen Muskeln, zum Ineinanderschlingen geeigneten Beinen und küssbaren Mündern zu erschaffen?
Ja, warum? Die Antwort ist einfach: Uns zur Freude und Ihm zur Ehre. Gott hätte den Fortpflanzungsakt so kurz und langweilig wie ein Niesen machen können. Stattdessen hat er ihn zur schönsten körperlichen Erfahrung aller Zeiten erkoren. Jedoch, und da kommt auch der Vorwurf der Verklemmtheit her, kann sich die Kirche diese Form der Sexualität nur in Beziehungen vorstellen, die auf Dauer angelegt sind. Es geht nämlich darum, sich dem anderen exklusiv hinzugeben und sich einander so zu schenken, wie sich Jesus der Kirche geschenkt hat – ohne Vorbehalte und ohne Rückversicherung. Siehe, dies ist mein Leib, den ich dir hingebe. Heilige ihn mit deinem Leib, so wie ich deinen Leib mit meinem heiligen will. – Ein Schelm wer bei diesen Worten an das letzte Abendmahl und eine Parallele zur Eucharistie denkt 😉

Wenn ein Paar sich an ihrer von Gott geschenkten Sexualität erfreuen und ihm dafür danken, dann geben sie ihm auch auf diese Weise die Ehre. So gelebte und verstandene Sexualität wird zu einem wunderschönen Zwei-Personen-Lobpreis-Gottesdienst!

Übrigens: Die katholische Kirche ist die einzige Religion weltweit, in der Sex zur Eheschließung unverzichtbar ist. Denn erst durch ihn bindet sich das Paar endgültig aneinander, nachdem sie die Ehe in der Kirche eingegangen sind.

„Sind Sie beide bereit, die Kinder anzunehmen, die Gott Ihnen schenken will, und sie im Geist Jesu und seiner Kirche zu erziehen?“

Die Liebe zwischen Mann und Frau ist nach kirchlichem Verständnis ein Geschenk an die Partner, ein unbedingtes Einlassen aufeinander.
Diese Liebe will, wie oben erwähnt Dauer und Ausschließlichkeit.
Gleichzeitig weist diese Liebe über die konkrete Ehe hinaus. Sie soll fruchtbar werden. In Kindern wird die Fruchtbarkeit – im wahrsten Sinne – anschaulich, und das Paar nimmt Anteil an Gottes Schöpfungswerk. Damit ist die Frage einer verantwortlichen Familienplanung angesprochen und mit ihr die potentielle Offenheit des Ehepartners für die Weitergabe des Lebens.

„Sind Sie bereit, als christliche Eheleute Mitverantwortung in der Kirche und in der Welt zu übernehmen?“

Als Christ hat jeder Mensch seine persönliche Berufung. Als Ehepaar sind Mann und Frau berufen, sich nicht in intime Zweisamkeit zurückzuziehen, sondern ihre Zeit und Energie auch anderen zu schenken. Sie sollen sich nicht allein in ihrem Glück einrichten, sondern dieses mit den Menschen teilen, die ihnen begegnen. Sie sind aufgerufen, das Leben in der Kirche, in ihrer Umwelt mitzugestalten.
In der Ehe können die Partner einander helfen, ihre Verantwortung in der Welt und damit auch einen über sie selbst hinausweisenden Sinn in ihrem Leben zu finden.

Die Entscheidung für eine kirchliche Trauung erfordert den freien und reifen Entschluss beider Partner und muss von beiden selbstständig getroffen werden. An dieser freien und reifen Entscheidung hält die Kirche in sehr konsequenter Weise fest, weil sie die Grundlage der Ehe ist.
Es kann ein Ausdruck von Ehrlichkeit sich selbst gegenüber sein, mit der kirchlichen Trauung zu warten und die Entscheidung darüber weiter reifen zu lassen. Bei diesen Fragen stehen wir gerne beratend zur Seite.

Organisatorisches rund um Hochzeit

Die Hochzeitsfeier ist für viele Paare ein Lebenshöhepunkt und manchmal sogar „der schönste Tag im Leben“.
Üblicherweise wird dieser Tag Monate lang vorbereitet, mitunter sogar unter Zuhilfenahme eines Hochzeitsplaners, den es nicht nur in gedruckter Form gibt, sondern als Beruf. Alles soll wunderschön und perfekt arrangiert sein: das Kleid und der Anzug, die Frisur, der Blumenschmuck, die Fotos.

Doch nicht allein die Hochzeitsfeier bedarf einiger Vorbereitung. Für den gemeinsamen Gang zum Altar ist es auch erforderlich, einige organisatorische Dinge zu regeln.
Am wichtigsten aber ist es, sich innerlich auf das Sakrament der Ehe vorzubereiten und einlassen zu können.

Was ist zu überlegen und zu planen?

Wann wollen wir heiraten? Dies ist sicherlich eine der wichtigsten Fragen, wenn es um die Planung des Hochzeitstages geht.

Viele Paare wünschen sich an einem für sie wichtigen Datum oder in einer bestimmten Kirche zu heiraten.
Eine frühzeitige Anfrage (gut ein Jahr im voraus) ist in solchen Fällen sehr ratsam, da vor allem der Frühsommer für Trauungen sehr beliebt ist, aber auch Kirchen durch langfristig geplante Projekte gegebenenfalls nicht zur Verfügung stehen. Daher sollte zeitgleich mit der Reservierung der Location für die Feier, der Buchung des Fotografen … auch ein Termin mit uns abgesprochen werden.

Jede unserer fünf Kirchen kann für eine Hochzeit genutzt werden.
Sollten Sie in unserem Zuständigkeitsbereich wohnen, aber wo anders heiraten wollen, stellen wir Ihnen gerne eine Überweisung aus.

Der für die Trauung zuständige Priester, ist der Priester des Ortes in dem das Brautpaar lebt. Sollte Sie an verschiedenen Orten leben, können Sie sich den zuständigen Priester aussuchen.

Katholische Trauungen finden in katholischen Kirchen oder Kapellen statt. Trauungen sind aber bei einer konfessionsverschiedenen Ehe (nur einer der beiden Ehepartner ist katholisch) auch in einer evangelischen Kirche möglich.

Gehört ein Ehepartner zum Beispiel einer evangelischen Kirche oder einer anderen Religion an oder ist ohne Religionsbekenntnis, muss der katholische Ehepartner im Vorbereitungsgespräch versprechen, seinen Glauben weiterzuleben, die Kinder katholisch taufen zu lassen und diese im katholischen Glauben zu erziehen.
Lassen Sie uns darüber beim Vorbereitungsgespräch miteinander ins Gespräch kommen, da dies oft auch von der anderen Konfession oder Religion verlangt wird.

Zur Anmeldung ihrer Trauung benötigen wird ihre Personalausweise und ihre Taufbescheinigungen. Diese erhalten im Pfarrbüro der Gemeinde, in der sie getauft wurden. Falls ein Partner aus dem Ausland stammt, denken Sie bitte daran, dass es länger dauern kann, bis die Taufbescheinigung bei Ihnen ankommt.

Vor der Trauung benötigen wir den Nachweis über die standesamtliche Trauung. (Seit 2009 können kirchliche Trauungen auch ohne standesamtliche Trauungen stattfinden. Gemeinsam können wir über Vor- und Nachteile sprechen, da die rein kirchliche Trauung staatlich nicht anerkannt wird.)

Ist ein Partner nicht katholisch, benötigen wir darüber hinaus einen Ledigennachweis vom Einwohnermeldeamt.

Nein. Die Trauung kann aber ein Anlass sich, sich intensiver mit dem eignen beziehungsweise mit dem gemeinsamen Glauben auseinanderzusetzten. Das wiederum kann zu dem Wunsch führen sich firmen lassen zu wollen.

Ja, bei der Trauung müssen zwei Trauzeugen anwesend sein und mit ihrer Unterschrift bestätigen, dass die Trauung stattgefunden hat. Die Trauzeugen müssen weder katholisch noch christlich sein, oder irgendeiner anderen Religion angehören.

Im Traugespräch geht es vor allem darum einander kennenzulernen. Neben der konkreten Planung für den Traugottesdienst, wird auch die Bedeutung der kirchlichen Trauung und das kirchliche Eheverständnis thematisiert.
Das Kennenlernen und der thematische Inhalt kann auch an einem eigenen Termin, und die konkrete Planung der Trauung an einem anderen Termin stattfinden.

Mit biblischen Texten, Liedern, Fürbitten, der Liederauswahl … können Sie Ihren Trauungsgottesdienst persönlich gestalten. Darüber hinaus gibt es weitere Gestaltungsmöglichkeiten und -spielräume.
Allerdings gibt es bei der Trauung auch einige Elemente, auf die nicht verzichtet werden kann. Ihr Traupriester informiert Sie über den tieferen Sinn dieser Elemente und bespricht mit Ihnen die Gestaltungsspielräume.

Es kann auch zwischen zwei Gottesdienstformen unterschieden werden. Bei der sogenannten Brautmesse, findet die Trauung innerhalb einer Eucharistiefeier statt. Bei der kirchlichen Trauung handelt es sich um Wortgottesdienst, in dem die Trauung stattfindet. Überlegen Sie ruhig im Vorfeld oder beim gemeinsamen Gespräch was besser zu Ihnen und Ihren Gästen passt.

Dabei handelt es sich um eine Feier, in der die Trauung und die Taufe eines bereits geborenen Kindes der Brautleute gefeiert werden. Der Begriff „Traufe“ ist nicht offiziell, wird aber häufig benutzt.

Bei all den Planungen und den oft mit Stress verbundenen Hochzeitsvorbereitungen, kann schnell aus den Augen verloren werden, dass es eigentlich um Sie beide geht.  Bewusste Zeit als Paar kann helfen genau dies wieder in den Blick zu nehmen.
Ein sogenannter Ehevorbereitungskurs ist eine Gelegenheit frei von allen Planungen auf sich als Paar und auf die baldige Ehe zu schauen. Im Austausch mit anderen Paaren, können Sie sich darüber hinaus austauschen und vielleicht sogar die ein oder andere Kontakt knüpfen.

Ehevorbereitungskurse im Überblick

Diese Frage lässt sich nur für den konkreten Einzelfall beantworten. Bitte sprechen Sie uns an, ob eine kirchliche Trauung möglich.
Grundsätzlich gilt folgendes: Hat einer der beiden Ehepartner vorher in einer von die Kirche anerkannten Ehe gelebt, ist eine Trauung nicht oder nicht ohne weiteres möglich, da die erste Ehe unter dem Schutz Gottes und unter dem Schutz der Kirche steht.

Falls eine Trauung nicht möglich sein sollte, kann die Paarsegnung eine  Alternative sein.

Ablauf der Trauung und Anregungen

Findet die Trauung innerhalb einer Brautmesse statt, stehen
bezüglich der biblischen Textauswahl drei Möglichkeiten zur Verfügung:

  • ein Text aus dem Alten Testament + ein Evangelien-Abschnitt.
  • ein Abschnitt aus dem  Neuen Testament + ein Evangelien-Abschnitt.
  • ein Text aus dem Alten Testament + einer aus dem
    Neuen Testament + ein Evangelien-Abschnitt.

 

Entscheidet sich das Brautpaar für eine Trauung im Wortgottesdienst, ist wenigsten eine biblische Lesung einzuplanen.

Andere literarische Texte können die biblischen Texte nicht ersetzen. Bei der kirchlichen Trauung steht das Brautpaar „vor Gottes Angesicht“. Darum soll sein Wort auch während der Trauung zur Sprache kommen. Allerdings können literarische Texte Gottes Wort einen Rahmen geben. Eine Möglichkeit ist zum Beispiel nach der Begrüßung einen literarischen Text zu platzieren, sozusagen als Einstimmung auf den Gottesdienst. Eine andere Möglichkeit ist es während der Predigt einen Bezug zwischen dem biblischen und einem literarischen Text herzustellen.

Bei diesen biblischen Texten handelt es sich jeweils nur um eine Auswahl beliebter Texte. Andere Bibeltexte können natürlich ausgewählt werden.

Symbole rund im Trauung

Blumen sind ein Zeichen des Lebens und der Liebe. Sie stehen aber auch für Heilung und gute Wünsche. Besondere Pflanzen für den Brautstrauß/Haarschmuck waren früher Rosmarin und Myrte. Im Mittelalter wurde Rosmarin die Kraft zugesprochen, böse Geister zu verbannen. Darum trug die Braut oft einen Rosmarinkranz, bevor die südländische Myrte mit gleicher Bedeutung populär wurde.

In der heutigen Symbolik steht die Rose unangefochten hoch im Kurs. Sie gilt als die „Königin der Blumen“. Das Verschenken einer roten Rose ist das (fast) überall auf der Welt verstandene Symbol für ein „Ich liebe Dich!“

In der christlichen Symbolik gilt die Rose als Zeichen vollendeter Schönheit und ist dem Paradiesgarten zugeordnet. Die Rose ist ebenso seit dem Mittelalter mit Maria, der Gottesmutter, verbunden und steht für Reinheit, Hingabe, Ewigkeit und Vollendung. Auch für Christus ist die Rose ein Symbol („Es ist ein Ros‘ entsprungen…“). In vielen gotischen Kirchen ist die Rosensymbolik in sogenannten „Fenster-Rosetten“ zu sehen, die im Wortsinn ein Fenster in die göttliche Vollendung aufstoßen.

Hinzu kommen die Dornen der Rose als weiteres Zeichen für die Liebe, die verletzlich ist und manchmal verletzen kann.

Bereits im Mittelalter war die Hochzeitskerze fester Bestandteil von Trauungen. Mit ihrem Licht und ihrer aufsteigenden Wärme soll ein Gebete für das Brautpaar hoch in den Himmel tragen. Genau wie die Kerzenflamme, soll auch die Liebe des Ehepaares sein: hell Leuchtend, einander und die Mitmenschen erwärmen.

Viele Paare gestalten ihre Hochzeitskerze selbst. Natürlich können Sie die
Kerze auch kaufen und mit dem Heiratsdatum und den Namen der Eheleute
versehen. Die typische Hochzeitskerze trägt neben christlichen Symbolen wie beispielsweise dem Kreuz, oft ein weißes Taubenpärchen und zwei Ringe, die für die Verbindung des Brautpaares stehen.

Immer häufiger tragen Hochzeitskerzen ein ganz persönliches Motiv, das bei der Gestaltung der Hochzeitsfeier öfter auftaucht (auf Tischkarten, Liedzettel, Einladung …).
Während der Trauung wird die Hochzeitskerze an der Osterkerze entzündet. Dies kann mithilfe der Taufkerzen des Brautpaares geschehen. Bei der sich anschließenden Feier kann die Kerze weiter brennen um deutlich zu machen, dass dies der erste Hochzeitstag ist und das Brautpaar das Licht ihrer Liebe in die Welt tragen will.
Beim jährlichen Hochzeitstag kann die Hochzeitskerze ebenfalls entzündet werden, um sich bewusst an den Tag der Trauung zu erinnern.

Wegen ihrer Kreisform, die keinen Anfang und kein Ende hat, werden sie als
Symbol der unendlichen Liebe des Paares gedeutet. Der Ring gilt als Symbol für Liebe, Treue und Zusammengehörigkeit.

 

Geschichtliches

Der Ring gehört zu den Urformen des Schmuckes. Seit frühester Zeit werden ihm mystische bzw. geheime Kräfte zugeschrieben. Die Römer benutzten Ringe, die allerdings nur von der Braut getragen wurden. Während der Mann weiter umherzog, musste die Braut sozusagen „angekettet“ auf ihren Mann warten.

Bei den Kelten finden sich Ringe aus geflochtenem Gras, die zunächst nur als Symbol der Stammeszugehörigkeit, später aber auch bei der Vermählung „verliehen“ wurden.

Ein Teil der Trauungszeremonie der Sumerer könnte Vorbote des heutigen Ringes sein. Der Tempelpriester zog aus den Kleidern der Brautleute je einen Faden und band diese zusammen, um damit die immerwährende Zusammengehörigkeit auszudrücken.

Die alten Germanen kannten den Ring als Liebespfand. Der Mythos des Nordens berichtet, dass sich Siegfried und die Walküre Brunhild mit einem Ring ewige Treue gelobt hatten. Das dramatische Ende der Nibelungen wird darauf zurückgeführt, dass Siegfried den Treueschwur gebrochen hat.

Die gegenseitige Anstecken der Ringe findet sich seit dem 11. Jahrhundert im byzantinischen Verlobungsritus.

Im Hochmittelalter kommt der Verloben ein immer größeres Gewicht zu. Der Entschluss zu heiraten wurde mit Förmlichkeiten bekannt gemacht, zu denen besonders die Übergabe eines Ringes an die Braut gehörte.

Als sich die „kirchliche Vermählung“ durchsetzet, verlagert sich dieser Brauch und wird teil der Trauung. Der Ring als Zeichen der Treue hatte schon im 12. Jahrhundert eine so starke Bedeutung, dass eine bischöfliche Anordnung jungen Männern verbot, den Mädchen aus Spaß einen Ring an den Finger zu stecken.

Ab dem 13. Jahrhundert wurden Ringe verstärkt in die Trauzeremonie integriert, um besonders die Männer stärker zur Treue anzuhalten.

Ein unlösbarer „Liebesknoten“ aus Golddraht wurde den Eheringen ab dem 14. Jahrhundert hinzufügt. Durch ihn sollte die Kraft der Bindung des Ringes verstärkt werden.

Im 15. – 16. Jahrhundert kamen die ersten sogenannten Zwillingsringe auf. Das waren zwei zusammenschiebbare Ringe, von denen jeder der Verlobten einen trug. Am Hochzeitstag wurden die beiden Hälften zusammengeführt und die Ehefrau trug sie als Ehering.

 

Rechte oder Linke Hand

Für Paare, die sich verloben, ist der Trauring sicher das schönste Geschenk. In Deutschland, Österreich und Schweiz werden sie als äußeres Symbol traditionell an der linken Hand getragen. Der vierte Finger der linken Hand galt bei den Ägyptern als Liebesfinger. An ihm musste der Liebesring vor der Hochzeit  getragen werden. Heute entscheidet meist das persönliche Empfinden oder praktische Überlegungen – je nach Arbeitsplatz – darüber, ob der Ring an der rechten oder an der linken Hand getragen wird.

 

Ringe anstecken

Nach dem Trauversprechen stecken sich die Ehepartner gegenseitig den Ring an den Finger mit dem Satz: „Trag diesen Ring als Zeichen meiner Liebe und Treue!“ Dadurch wird gleichsam das Trauversprechen besiegelt und sichtbar gemacht. Ja mehr noch: mit den Ringen ist die nie endende Liebe und Treue des anderen im Lichte der Liebe Gottes gegenwärtig!

Der „Stola-Ritus“ vertieft die Bedeutung der Handreichung und der Ringe. Der Priester legt die Stola (das Zeichen für sein kirchliches Amt) um die ineinander gelegten Hände des Brautpaares. Dabei legt seine rechte Hand darauf und spricht: „Im Namen Gottes und der Kirche bestätige ich den Ehebund, den Sie geschlossen haben.“

Zur Bestätigung des Ja-Wortes legt also der Priester die Stola um die Hände der Brautleute und bekundet: Vor Gott und der Welt schließt ihr euren Bund. Gott sagt euch seinen Segen zu, in eurem Bund ist Gott gegenwärtig.

Es gibt den alten aber beliebten Brauch, dass sich das Paar für die Trauung und für ihre Ehe einen Leitspruch aussucht. An ihm wollen sie sich orientieren und ihr gemeinsames Leben ausrichten. Dieser Trauspruch steht quasi als Leitmotiv über dem Hochzeitstag und dem gemeinsamen Weg als Ehepaar.

Ein Trauspruch kann auch als Anregung für die Predigt dienen und sich auch wie ein „roter Faden“ durch die Gestaltung der ganzen Feier ziehen. Sie können den Trauspruch verwenden:

– als Motto auf der Einladung
– für die Tischkarten
– auf Spruchbändern
– für die Hochzeitskerze
– als Thema, nach dem Sie die Lesungen aus der Hl. Schrift wählen
– als Anregung für die Predigt
– wenn Sie nach der Hochzeit Dankkarten verschicken
– und für andere kreative Ideen…

Eine Auswahl an biblischen Sprüchen finden Sie hier. Andere Trauspruche sind natürlich genauso möglich.

Häufig ist es (vor allem von den Gästen) gern gesehen, wenn dem Brautpaar beim Auszug Blumenkinder vorangehen, die den Mittelgang mit Blumen bestreuen. Bitte sprechen Sie dies im Vorfeld ab, da die Kirche anschließend auch wieder von ihnen „befreit“ werden muss. Je nach Bodenbelag kann das Ausstreuen von echten Blütenblättern auch zu hohen Sanierungskosten führen, da vor alle rote Rosenblätter Flecken verursachen können, wenn sich diese unter den Schuhsolen zerreiben. Stoffblütenblätter können eine Alternative. Aber auch bei ihnen sollte die Beseitigung besprochen werden.

Das Werfen von Reis gilt als Zeichen der Fruchtbarkeit. Da Reis jedoch ein Lebensmittel ist, sollte er aus Gründen der Solidarität mit denen, für die eine Handvoll Reis oftmals lebensnotwendig ist, nicht geworfen werden. Bei Wildtiere kann das Fressen von Reis zu Problemen führen. Wie wäre es anstelle von Reis mit Seifenblasen?

Seit einigen Jahren hat sich eine neue Tradition entwickelt. Viele Brautpaare gestalten ein Lied- und Textheft für ihren Traugottesdienst, damit alle Teilnehmer mitbeten und mitsingen können. Neben den Liedern und Texten enthalten diese Hefte oft auch den Ablauf der Trauung.
Bei all der Aufregung und den vielen Emotionen, die mit der Hochzeit verbunden sind, sowohl beim Brautpaar als auch den Gästen, kann ein solcher Ablauf Halt und Sicherheit geben. Außerdem werden die Texthefte oft als Erinnerung ins Fotoalbum geklebt oder von den Gästen als Erinnerung mitgenommen.​

Wenn es mal nicht rund läuft ...

In jeder Ehe kommt es früher oder später zu kleineren,  größeren oder ausgewachsenen Krisen.

Als Kirche sind wir nicht nur für die HochZeiten da, sondern wollen dies auch gerade während den schwierigen Phasen der Ehe sein.

Die katholischen Ehe-Familien-und-Lebensberatungsstellen, bieten einen kompetenten und verlässlichen Anlaufpunkt. Sie bieten Unterstützungsmöglichkeiten um gemeinsam aus der Krise herauszufinden. Ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind ähnlich wie Priester zur Verschwiegenheit verpflichtet.