Wer ein hungriges Tier füttert, nährt die eigene Seele.

Tiersegnungen - Schöpfungsverantwortung

Der Mensch trägt nach biblischer Überzeugung Verantwortung für die gesamte Schöpfung und damit für alles Leben. Durch Tiersegnungen wird dieses Verhältnis von Mensch und Tier im Gottesdienst zum Ausdruck gebracht.
Tiersegnungen können die Schönheit der Schöpfung und ihre Bewahrung zum Inhalt haben oder auch den Dank an Gott für die Geschöpfe in den Mittelpunkt stellen.

Für Menschen sind Tiere oft so etwas wie gute Freunde, mit denen sie schöne und schwere Stunden teilen. Gottes Segen wünschen sich viele auch für sie.

Tiersegnungen - nichts neues aber von neuer Bedeutung

Im „Benediktionale“ der Kirche, einem Buch mit Segensabläufen für verschiedene Anlässe, ist auch eine Segnung von Tieren enthalten. Unter anderem sind dabei Gebete, biblische Lesungen, Lieder, Fürbitten und eine Ansprache vorgesehen.
Tiersegnungen können bei besonderen Anlässen stattfinden, etwa an den Gedenktagen von Heiligen, die Schutzpatrone bestimmter Tiere sind. Auch die Tiere eines Bauernhofes können, wenn darum gebeten wird, gesegnet werden.
Möglich sind Tiersegnungen ebenso, wenn beispielsweise in Kindergarten oder Schule die Bedeutung von Tieren für den Menschen im Mittelpunkt steht und in diesem Zusammenhang ein Gottesdienst gefeiert wird, zu dem die Kinder ihre Haustiere mitbringen können.

Ein Segensgebet aus dem Benediktionale lautet zum Beispiel: „Guter Gott. Du schenkst uns, was wir zum Leben brauchen. Du hast die Tiere erschaffen und uns als Helfer und Gefährten zur Seite gegeben. Wir bitten dich: Erhalte und bewahre alles, was auf Erden lebt. Schütze diese Tiere vor allen Gefahren, damit der Nutzen und die Freude, die sie uns bereiten, uns zu einem Zeichen deiner Großzügigkeit und Liebe werden. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen.“

Gerade in unserer Zeit, in der das Artensterben und die Bedrohung bzw. Zerstörung der Schöpfung immer weiter voranschreitet, sollen unsere Tiersegnungen den Blick auf den Schönheit und die Vielfalt der Schöpfung richten, die Gott uns Menschen anvertraut hat.

Franziskus - Schutzheiliger der Tiere

Franz von Assisi (ca. 1182-1226) hat den Orden der Franziskaner begründet und zählt in der katholischen Kirche als Heiliger. Am 4. Oktober ist sein Gedenktag

„Gelobt seist du, mein Herr,
mit allen deinen Geschöpfen“
„Gelobt seist du, mein Herr,
durch unsere Schwester, Mutter Erde,
die uns erhält und lenkt
und vielfältige Früchte hervorbringt
und bunte Blumen und Kräuter.“

Diese Zeilen aus dem Sonnengesang stammen aus dem Sonnensang des Franziskus, den er um 1224/25 verfasst. Neben der Erde lobt er die Elemente, Luft, Feuer, Wasser sowie die Sterne und der Mond. ist eine Preisung der Einheit von Mensch, Tier, Natur und Umwelt.

Franziskus‘ Nähe zur Natur und den Tieren ist legendär. So verstanden ihn angeblich die Vögel, wenn er ihnen das Evangelium predigte. Der Legende nach zähmte er den berühmten Wolf von Gubbio durch Überredung und rettete diesen vor den Menschen. Seine Botschaft war eindeutig und für seine Zeit revolutionär: Ein jedes Lebewesen hat gleiches Recht auf Schutz und Leben.

Franziskus von Assisi wurde am 16. Juli 1228 von Papst Gregor IX. heilig gesprochen. Im November 1979 kam ihm eine besondere Auszeichnung zuteil: Papst Johannes Paul II. erklärte den heiligen Franziskus zum „himmlischen Patron des Natur- und
Umweltschutzes“. Seither wird am 4. Oktober, dem
internationalen Tag für den Tierschutz, auch der Namenstag des „Franz von Assisi“ begangen. Tierschützer und Tierschutzverbände machen an diesem Tag weltweit durch Aktionen auf die Rechte der Tiere aufmerksam.

Termine

9. April 2022

Sa. 16.00 Uhr // Heilige Familie // Sadelweg 16

8. Oktober 2022

Sa. 16.00 Uhr // Heilige Familie // Sadelweg 16