Gebete ändern die Welt nicht. Gebete ändern Menschen, und die ändern die Welt.

Beten - Was ist das eigentlich?

Ein Gebet ist nichts anderes als ein Gespräch mit Gott.

Es gibt Gebete mit festen Formulierungen. Dazu gehört zum Beispiel das „Vater Unser“ aus der Bibel. Andere Gebete haben keine festen Formulierungen. Diese Gebet werden freie Gebete genannt.

Beim Beten können wir ganz und gar wir selbst sein, sind Gott ganz nahe und können ihm alles anvertrauen: unsere Wünsche und Ängste, Träume und Sorgen, Hoffnungen und Nöte …

Manchmal beten wir auch ein Glaubensbekenntnis, um Gott zu ehren und um ihm zu sagen „Ich gehöre zu dir“. In anderen Gebeten beklagen wir zum Beispiel den Tod eines Freundes oder Familienmitgliedes. Aber auch Dank und Freude sind Anlässe für ein Gebet.

Manche Christen knien sich zum Beten hin, viele falten dabei die Hände – vor allem in der Kirche. Andere tun das nicht. Eine Vorschrift oder Regel für eine Gebetshaltung, einen bestimmten Ort oder eine bestimmte Zeit gibt es nicht.

Wann beten Chrsiten?

Anders als früher haben wir heute keine festen Gebetszeiten oder -orte mehr. Dennoch können Gebete dem Tag eine Struktur und einen Rhythmus geben. Einige beten nach dem Aufstehen, zur Mittagszeit, vor dem Essen und vor dem Schlafen gehen. Die meisten sprechen einfach dann zu Gott, wenn ihnen gerade danach zumute ist.

Dabei können wir Gott für unzählige kleine und große Dinge danken, wie für den vergangenen Tag, für die Rückkehr des weggelaufenen Hundes, für die Heilung einer schweren Krankheit, für Essen und Trinken oder für den Frieden im eigenen Land.

Ebenso bitten viele Christen Gott um Trost und um Hilfe, schimpfen über Ungerechtigkeiten, bitten um Entschuldigung für Blödsinn oder unfaires Verhalten. Manche schicken auch mal ein Stoßgebet in den Himmel, zum Beispiel in der Mathearbeit: „Lieber Gott, mach, dass ich mich an den richtigen Rechenweg erinnere!“

Worüber kann gesprochen werden?

Wir glauben, dass wir mit Gott über alles sprechen können. Viele erzählen ihm zum Beispiel, was ihnen oder anderen Menschen fehlt, was sie bedrückt, wonach sie sich sehnen oder was sie besonders freut. Je nach Situation bitten sie Gott um etwas oder danken ihm – zum Beispiel für ihre Gesundheit, für seinen Beistand, für schöne Ereignisse und Erlebnisse, für gute Erkenntnisse und Einsichten, für Liebe und dafür, dass sie überhaupt auf der Welt sind. Dabei sprechen viele ihre Gebete frei, manche nutzen aber auch passende Dankes-Psalmen aus der Bibel.

Gott hört zwar jedes Gebet, erfüllt aber nicht jeden Wunsch. Dennoch vertrauen wir darauf, dass Gott es immer gut meint. Das tröstet uns und gibt uns Sicherheit.

Beim Beten geht es jedoch nicht nur darum Gott etwas zu sagen. Auch er möchte uns etwas sagen. Deshalb bleiben einige beim Beten oft einige Augenblicke oder sogar Minuten still und versuchen dabei zu hören was Gott sagen möchte.

Wie antwortet Gott?

Gott kann ganz unterschiedlich auf Gebete antworten. Meistens tut er dies nicht direkt, oft anders als erwartet und manchmal erkennen wir die Antwort nicht (direkt).

Wir glauben, dass Gott durch Jesus Christus mit den Menschen gesprochen hat. Was Jesus gesagt hat, steht in der Bibel. Deshalb kann Gott durch die Bibel auch heute noch zu uns reden.
Gott kann aber auch durch ein besonderes Ereignis mit uns sprechen. Denn manchmal ist ein Ereignis die Antwort auf eine Frage oder Bitte, die ein Mensch im Gebet gestellt hat.

Schließlich kann Gott auch durch andere Menschen auf Gebete antworten. Was ein anderer Mensch sagt, kann die Antwort Gottes sein, ohne das wir es merken.
Wir vertrauen darauf, dass Gott ganz unterschiedlich zu uns spricht und von verschiedenen Menschen auf unterschiedliche Weise verstanden wird.

Ist beten anstrengend?

Für viele ist das Beten an einem ungestörten Ort in einem ruhigen Moment wie eine wunderbare kleine Pause, um Kraft zu tanken. Das Gebet kann aber auch ein Trost und Mutmacher in schwierigen Situationen sein.

Wer durch seine Umgebung abgelenkt ist oder eigentlich gerade etwas anderes im Kopf hat, für den kann das Beten in diesem Moment ganz schön anstrengend sein.

Auch für diejenigen, die noch nie mit Gott gesprochen haben, kann es ziemlich herausfordernd und anstrengend sein zu beten. Dabei kann es helfen dem Gebet einen festen Ort und eine feste Zeit zu geben. Zum Beispiel morgens direkt vor dem Aufstehen oder im Bett vor dem Einschlafen.

Wer regelmäßig mit Gott spricht, fühlt sich dabei oft so entspannt wie bei einem Gespräch mit einem guten Freund.

Müssen bestimmte Gebete gesprochen werden?

Zu bestimmten Anlässen gehören auch bei uns bestimmte Gebete dazu.

Zum Beispiel sprechen wir in jedem Gottesdienst einmal das „Vater unser“. Das gilt auch für Feiern wie Taufen, Hochzeiten oder Beerdigungen.

Im Gottesdienst und zu besonderen Gelegenheiten sprechen wir ganz bestimmte Gebete. Die bekanntesten sind das Glaubensbekenntnis, das Vaterunser und das Ave Maria. Diese Gebete können einem auch helfen zu beten, wenn einem einmal die Worte fehlen.

Zuhause danken manche Christen Gott vor dem Essen oder am Abend vor dem Schlafengehen für den vergangenen Tag. Eine Regel gibt es dafür aber nicht und auch keine Gebete mit vorgegebenem Text.

Für viele Gelegenheiten gibt es aber „fertige“ Gebete. Sie stammen von Dichtern, Denkern, Philosophen, Theologen und anderen Menschen und sind in kleinen Büchern oder dicken Sammlungen zu finden.

Grundgebete des Christentums

Das Vater unser ist das einzige Gebet, das von Jesus selbst überliefert wurde, und das er seinen Jüngern beigebracht hat.

 

Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.

Ich glaube an Gott, den Vater den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde,
und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,

geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten.

Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige katholische Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten
und das ewige Leben. Amen.

Wir glauben an den einen Gott,
den Vater, den Allmächtigen,
der alles erschaffen hat, Himmel und Erde,
die sichtbare und die unsichtbare Welt.

 

Und an den einen Herrn Jesus Christus,
Gottes eingeborenen Sohn,
aus dem Vater geboren vor aller Zeit:
Gott von Gott, Licht vom Licht,
wahrer Gott vom wahren Gott,
gezeugt, nicht geschaffen,
eines Wesens mit dem Vater;
durch ihn ist alles geschaffen.

Für uns Menschen und zu unserem Heil
ist er vom Himmel gekommen,
hat Fleisch angenommen
durch den Heiligen Geist
von der Jungfrau Maria
und ist Mensch geworden.

 

Er wurde für uns gekreuzigt
unter Pontius Pilatus,
hat gelitten und ist begraben worden,
ist am dritten Tage auferstanden nach der Schrift
und aufgefahren in den Himmel.
Er sitzt zur Rechten des Vaters
und wird wiederkommen in Herrlichkeit,
zu richten die Lebenden und die Toten;
seiner Herrschaft wird kein Ende sein.

 

Wir glauben an den Heiligen Geist,
der Herr ist und lebendig macht,
der aus dem Vater und dem Sohn hervorgeht,
der mit dem Vater und dem Sohn
angebetet und verherrlicht wird,
der gesprochen hat durch die Propheten,
und die eine, heilige, katholische
und apostolische Kirche.
Wir bekennen die eine Taufe
zur Vergebung der Sünden.
Wir erwarten die Auferstehung der Toten
und das Leben der kommenden Welt. Amen.

Der „Engel des Herrn“ ist eine alte Gebetstradition der Kirche. Das Gebet stellt die  Menschwerdung Gottes und die Erlösung durch Jesu in den Mittelpunkt. Ein wiederkehrendes Element ist die dreimalige Anrufung der Mutter Jesu.

Dreimal am Tag (meist morgens um 7.00, mittags um 12.00 und abends um 18.00 Uhr) ruft das Angelus-Läuten der Kirchenglocken dazu auf, den „Engel des Herrn“ zu beten.

 

Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft, und sie empfing vom Heiligen Geist.

Gegrüßet seist du, Maria,
voll der Gnade,
der Herr ist mit dir.
Du bist gebenedeit unter den Frauen,
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus.

Heilige Maria, Mutter Gottes,
bitte für uns Sünder
jetzt und in der Stunde unseres Todes.
Amen.

Maria sprach: Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe nach deinem Wort.

Gegrüßet seist du, Maria,
voll der Gnade,
der Herr ist mit dir.
Du bist gebenedeit unter den Frauen,
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus.

Heilige Maria, Mutter Gottes,
bitte für uns Sünder
jetzt und in der Stunde unseres Todes.
Amen.

Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt.

Gegrüßet seist du, Maria,
voll der Gnade,
der Herr ist mit dir.
Du bist gebenedeit unter den Frauen,
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus.

Heilige Maria, Mutter Gottes,
bitte für uns Sünder
jetzt und in der Stunde unseres Todes.
Amen.

Bitte für uns, heilige Gottesmutter, dass wir würdig werden der Verheißung Christi.

Lasset uns beten.

Allmächtiger Gott, gieße deine Gnade in unsere Herzen ein. Durch die Botschaft des Engels haben wir die Menschwerdung Christi, deines Sohnes, erkannt. Lass uns durch sein Leiden und Kreuz zur Herrlichkeit der Auferstehung gelangen. Darum bitten wir durch Christus unseren Herrn.

Amen.

Sei gepriesen, Herr Jesus Christus, Sohn des lebendigen Gottes. Du bist der Erlöser der Welt, unser Herr und Heiland, (der zur Rechten des Vaters thront). Komm, Herr Jesus, und steh uns bei, dass wir alle Zeit mit dir leben und in das Reich deines Vaters gelangen. Amen.

Gegrüßet seist du, Maria,
voll der Gnade,
der Herr ist mit dir.
Du bist gebenedeit unter den Frauen,
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus.

Heilige Maria, Mutter Gottes,
bitte für uns Sünder
jetzt und in der Stunde unseres Todes.
Amen.

Das Rosenkranzgebet bringt uns in enge Verbindung mit dem Leben, dem Leiden und der Auferstehung Jesu. Und er zeigt, welche Rolle Maria im Leben Jesu spielt.

 

Eröffnung

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

 

Glaubensbekenntnis

Ich glaube an Gott, den Vater den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde,
und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,

geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten.

Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige katholische Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten
und das ewige Leben. Amen.

 

Ehre sei dem Vater

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, wie im Anfang so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

Vater unser

Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.

 

Gegrüßet seist du, Maria

Gegrüßet seist du, Maria,
voll der Gnade,
der Herr ist mit dir.
Du bist gebenedeit unter den Frauen,
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus.

Heilige Maria, Mutter Gottes,
bitte für uns Sünder
jetzt und in der Stunde unseres Todes.
Amen.

Jesus, der in uns den Glauben vermehre.
Jesus, der in uns die Hoffnung stärke.
Jesus, der in uns die Liebe entzünde .

Ehre sei dem Vater und dem Sohne, und dem Heiligen Geiste. Amen.

 

Die freudenreichen Geheimnisse
Jesus, den du, o Jungfrau, vom Heiligen Geist empfangen hast.
Jesus, den du, o Jungfrau, zu Elisabeth getragen hast.
Jesus, den du, o Jungfrau, (in Betlehem) geboren hast.
Jesus, den du, o Jungfrau, im Tempel aufgeopfert hast.
Jesus, den du, o Jungfrau, im Tempel wiedergefunden hast.

 

Die lichtreichen Geheimnisse
Jesus, der von Johannes getauft worden ist.
Jesus, der sich bei der Hochzeit in Kana offenbart hat.
Jesus, der uns das Reich Gottes verkündet hat.
Jesus, der auf dem Berg verklärt worden ist.
Jesus, der uns die Eucharistie geschenkt hat.

 

Die schmerzhaften Geheimnisse
Jesus, der für uns Blut geschwitzt hat.
Jesus, der für uns gegeißelt worden ist.
Jesus, der für uns mit Dornen gekrönt worden ist.
Jesus, der für uns das schwere Kreuz getragen hat.
Jesus, der für uns gekreuzigt worden ist.

 

Die glorreichen Geheimnisse
Jesus, der von den Toten auferstanden ist.
Jesus, der in den Himmel aufgefahren ist.
Jesus, der uns den Heiligen Geist gesandt hat.
Jesus, der dich, o Jungfrau, in den Himmel aufgenommen hat.
Jesus, der dich, o Jungfrau, im Himmel gekrönt hat.

 

Die trostreichen Geheimnisse
Jesus, der als König herrscht.
Jesus, der in seiner Kirche lebt und wirkt.
Jesus, der wiederkommen wird in Herrlichkeit.
Jesus, der richten wird die Lebenden und die Toten.
Jesus, der alles vollenden wird.