Es sind die letzten Kilometer beim Stadtmarathon: Die Läufer rennen dem Zeil entgegen, der Wegrand ist gesäumt von Zuschauen, Fans und Familien. Sie sind gekommen um die Läufer anzufeuern: “Du schaffst das!”, “Halt durch!”, “Du bist Spitze!”. Wasserbecher und Energieriegel werden den Läufern zugesteckt. Applaus begleitet ihren Weg. Auf der Zielgeraden fliegen Seifenblasen und Konfetti. Und die Läufer laufen diese letzten Meter mit doppelter Kraft.
Es ist ein ungewöhnliches Bild, aber vielleicht ein treffendes für das, was die Bibel unter “Segen” versteht. Das Wort „segnen“ stammt von dem lateinischen Wort „signare“ ab und bedeutet „bezeichnen“ oder „mit dem Kreuzzeichen signieren“. In der Kirche heißt der Segen auch „Benediktion“. Das kommt ebenfalls aus dem lateinischen „bene dicere“ und heißt „Gutes zusagen“.
Segnen bedeutet somit das gute Worte über jemanden oder in sein Leben hinein gesprochen werden. Und derjenige, der segnet ist nicht etwa ein Priester oder der Mensch, der den Segen spricht, sondern Gott selbst. Er ist der, der segnet. Ein Segen gibt Kraft, feuert einen an und tut gut.