02.10.2025
Dortmunder Westen
Erzbistum

Sendungsfeier von Franz Ellendorff

Nach dem Studium und der dreijährigen Berufseinführungsphase war es endlich soweit: Franz Ellendorff ist zusammen mit 11 weiteren GemeindereferentInnen und PastoralreferentInnen als Seelsorger in den unbefristeten Dienst des Erzbistums Paderborn übernommen worden. 

„Staunend wahrnehmen, wie Gott in unserer Zeit wirkt“ – das riet Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz den angehenden Gemeinde- und Pastoralreferenten anlässlich ihrer Sendungsfeier. Gemeinsam mit ihren Familien, Freunden und Wegbegleitern aus der Berufungspastoral waren die zwölf Frauen und Männer am Samstag, 27. September, in den Hohen Dom zu Paderborn gekommen, wo sie von Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz die Beauftragung zum seelsorgerischen Dienst in den Gemeinden des Erzbistums erhielten.

Nur wenige Tage nach der Herbstvollversammlung der deutschen Bischöfe erinnerte sich Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz noch genau an die Worte, die der Bischof von Dresden-Meißen in seiner Predigt wählte: „Wissen Sie, das Schönste für mich hier ist: dem lieben Gott bei der Arbeit zuzusehen.“ Dies sei ein Wunsch, den Erzbischof Dr. Bentz auch für die zwölf Sendungskandidatinnen und -kandidaten hegte: „Dass Sie durch Ihre seelsorgliche Arbeit hoffentlich oft und immer wieder erleben dürfen, wie Gott an den Menschen handelt und Gutes auch in unserer Zeit wirkt!“, führte der Erzbischof aus. Vielen Menschen fehle heute das Gespür dafür, wo Gott überall am Werk ist – er scheine ihnen „weit weg“ und „uninteressiert an uns“, gab der Erzbischof in seiner Predigt zu bedenken. Eine der wichtigsten Kompetenzen in der seelsorgerischen Arbeit bestünde in der Sensibilität, wahrnehmen und deuten zu können, „wo Gott bei den Menschen am Werk ist“.

Gott wirkt mit uns

Wenngleich er den Sendungskandidatinnen und -kandidaten wünsche, Gottes Arbeit mit ansehen zu können, so hoffe der Erzbischof gleichzeitig, dass die Gemeinde- und Pastoralreferenten mit viel Einsatz jene Sendung und jenen Segen, den sie in dem Gottesdienst empfingen, „aufgreifen und mit Energie anpacken“. Eines sei klar: „Gott wirkt in unserer Zeit an den Menschen – aber nicht ohne uns“, stellte Erzbischof Dr. Bentz klar. Getreu des Bildes des Sämanns aus dem Lukas-Evangelium gelte es, das Wort auszusäen, damit in den Menschen der Glaube wachsen könne. „Das ist Ihre Profession: Zeit zur Aussaat“, regte Erzbischof Dr. Bentz an. Der besagte Sämann habe großzügig gesät, erinnerte der Erzbischof die Sendungskandidatinnen und -kandidaten. „Nicht alles geht auf. Doch wo guter Boden ist, bringt es hundertfache Frucht.“ Aussaat bedeute Risiko und Vertrauen, Unsicherheit und Wagnis, gab der Paderborner Erzbischof zu bedenken.

Eine „Hebammenkunst“

Boden bereiten, begleiten, schützen und schonen, sei die Aufgabe der neuen Seelsorgerinnen und Seelsorger. Dazu gehöre unter anderem, Wege zu lockern, indem sie zuhörten und festgefahrene Bilder lösten. Steine wegzuräumen, indem sie eigene Blockaden sichtbar machten, Strukturen veränderten, Schuld und Versagen eingestünden. „Machen wir uns nichts vor“, gibt Erzbischof Dr. Bentz zu bedenken, „Der Boden heute, in den das Evangelium gesät werden soll, ist hart: Gleichgültigkeit, Vorurteile und Ressentiments verschiedenster Art.“

Das Leitwort, das sich die Kandidatinnen und Kandidaten für ihre Sendung ausgesucht hätten, sei dahingehend ein Gutes: „Wer auf den Wind achtet, kommt nicht zum Säen, und wer auf die Wolken schaut, kommt nicht zum Ernten“ Es verdeutliche, dass es die perfekten Bedingungen zu keiner Zeit gebe. „Ja, die Rahmenbedingungen, unter denen Sie in den Dienst gesandt werden, sind nicht einfach: die Veränderungen der Seelsorgeräume und all die Unsicherheiten, die damit einhergehen“, gestand Erzbischof Dr. Bentz. Das Erzbistum Paderborn werde in den kommenden Jahren im Umbruch sein. Dennoch riet er den Gemeinde- und Pastoralreferenten: „Säen Sie!“

Teil des Aufbruchs

Transformation bedeute nicht, an allen Strukturen festzuhalten, sondern Räume zu eröffnen; nicht zuerst den Mangel zu sehen, sondern die Möglichkeiten. Transformation bedeute, sich auf Neues einzulassen, gemeinsam unterwegs zu sein, die Sehnsucht nach dem Evangelium und nach einer menschenfreundlichen Kirche in dieser Zeit ernst zu nehmen. „Sie sind Teil dieser Bewegung, Teil dieses Aufbruchs“, ermutigte der Erzbischof die Referentinnen und Referenten.

Entscheidend sei dabei jedoch, nicht unter einen falschen Erfolgsdruck zu geraten: „Wer auf den schnellen Erfolg schielt, unterschätzt die Mühen des Weges und verkennt, dass man viel mehr säen muss, als man ernten kann“, mahnte der Erzbischof und erklärte weiter: „Die Bibel verschweigt nicht, dass Menschen scheitern, sich verzetteln und immer wieder neu anfangen. Und oft genug geht die Saat auch niemals auf – trotz allen unseren Bemühungen. Doch es bleibt unsere Verantwortung, das Wesentliche im Blick zu behalten. Die Sehnsucht nach Gott wachzuhalten und wachsen zu lassen.“

Zum Video der Beauftragung

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